Zusammenfassung
Bei sieben Patienten fanden sich nach bilateraler Endarterektomie der Carotisbifurkation
tiefe symmetrische T-Inversionen im Elektrokardiogramm, ohne daß sich sonst ein Hinweis
auf eine Herzmuskelischämie ergab. Diese Abweichung des Elektrokardiogramms bildete
sich innerhalb dreier Monate völlig zurück. Ähnliche Repolarisationsstörungen ließen
sich bei Ratten durch beidseitige Denervation des Sinus caroticus erzeugen. Wahrscheinlich
sind diese Veränderungen neurogenen Ursprungs, wie jene Repolarisationsstörungen,
welche bei zentralnervösen Erkrankungen beobachtet werden. Ihre Entstehung steht in
engem Zusammenhang mit dem akuten Ungleichgewicht der autonomen Innervation des Herzens,
welche durch die chirurgische Zerstorung der Baro- und Chemorezeptoren hervorgerufen
wird.
Summary
Seven patients showed deep symmetrical T wave inversions in their electrocardiograms
after bilateral carotid endarterectomy. There was no evidence for myocardial ischaemia.
These changes reversed completely within three months. Similar disturbances of repolarisation
were seen in rats after bilateral denervation of the carotid sinus. These changes
are probably of neurogenic origin, like those seen with central nervous system disorders.
Their origin seems to be correlated to the acute imbalance of the autonomic innervation
of the heart after surgical disturbance of baro- and chemoreceptors.