Dtsch Med Wochenschr 1976; 101(26): 995-999
DOI: 10.1055/s-0028-1104203
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Das regionale Kontraktionsverhalten der linken Herzkammer bei kongestiver Kardiomyopathie

Regional contraction of the left ventricle in congestive cardiomyopathyP. Mathes, W. Delius, H. Sebening, A. Wirtzfeld, H. Blömer
  • I. Medizinische Klinik der Technischen Universität München (Direktor: Prof. Dr. H. Blömer)
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Publication Date:
07 April 2009 (online)

Zusammenfassung

Bei 22 Patienten mit kongestiver Kardiomyopathie und bei 16 Normalpersonen wurde das im Rahmen diagnostischer Herzkatheteruntersuchungen angefertigte Ventrikulogramm regional analysiert. Unter Zugrundelegung eines radialen, auf das graphisch ermittelte Zentrum des Ventrikels hin gerichteten Bewegungsablaufs wurden bei Patienten mit kongestiver Kardiomyopathie in über der Hälfte der Fälle akinetische Bezirke beobachtet, die zwischen 20% und 50% des Ventrikelumfangs ausmachten. Mit zunehmender Größe der regionalen Störung des Bewegungsablaufs war eine weitere Reduktion der hämodynamischen Leistungsfähigkeit des Herzens sowie der Funktion des linken Ventrikels verbunden. Während einer Beobachtungszeit von 6–48 Monaten (Mittel: 26 Monate) wurde eine klinische Verschlechterung bei nahezu allen Patienten mit ausgedehnten akinetischen Segmenten beobachtet, während Patienten ohne zusätzliche regionale Bewegungsanomalie der Kammerwand im wesentlichen stationär blieben. Das Auftreten größerer akinetischer Segmente im Ventrikulogramm bei Patienten mit kongestiver Kardiomyopathie war damit nicht nur als Indiz weit herabgesetzter Kammerfunktion zu werten, sondern auch als Zeichen ungünstiger Prognose.

Summary

Regional analysis of ventricular angiograms obtained at diagnostic cardiac investigation was undertaken in 22 patients with congestive cardiomyopathy and 16 healthy subjects. Applying the concept of radial motion, directed towards the centre of the left ventricle, akinetic zones of 20 to 50% of left ventricular circumference were found in more than half the cases of congestive myopathy. The greater the area of regional abnormal motion, the greater the reduction in haemodynamic variables and left ventricular function. The clinical status of nearly all patients with large akinetic areas deteriorated in the subsequent period of observation (6–48 months, averaging 26 months). But in patients without additional abnormal regional wall motion the clinical condition remained stable. A large akinetic area in congestive myopathy indicates severe reduction in left ventricular function and is an unfavourable prognostic sign.

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