Dtsch Med Wochenschr 1976; 101(51): 1876-1880
DOI: 10.1055/s-0028-1104362
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Prajmaliumbitartrat-induzierte Leberschäden

Prajmalium bitartrat-induced liver damageH. Lindner, D. Weber, G. Klöppel
  • Medizinische Abteilung des DRK-Krankenhauses Hamburg (Chefarzt: Prof. Dr. H. Lindner) und Pathologisches Universitäts-Institut Hamburg (Direktor: Prof. Dr. G. Seifert)
Further Information

Publication History

Publication Date:
07 April 2009 (online)

Zusammenfassung

Bei fünf Patienten, drei Männern und zwei Frauen, wurden Leberschäden festgestellt, die durch Prajmaliumbitartrat (Neo-Gilurytmal®) verursacht worden waren. Der Zusammenhang konnte durch den Reexpositionsversuch, der in allen Fällen positiv ausfiel, gesichert werden. Das Krankheitsbild beginnt häufig akut mit Fieber und heftigen Oberbauchschmerzen. Bei Fortsetzung der Medikation tritt Ikterus auf, der in einem Fall zur Laparotomie unter der Verdachtsdiagnose eines Verschlußikterus geführt hatte. In einem anderen Fall war eine Patientin zur Operation eingewiesen worden. Bei der Reexposition fiel neben den klinischen Begleiterscheinungen besonders der deutliche Anstieg der Glutamat-Dehydrogenase auf. Prajmaliumbitartrat ist offensichtlich nicht besser leberverträglich als Ajmalin, vielmehr stimmen klinische, klinisch-chemische und morphologische Befunde der Ajmalin- und Prajmaliumbitartrat-induzierten Leberschäden überein.

Summary

Liver damage was found in five patients (three men, two women) who were receiving prajmalium bitartrate. The cause was proven by re-exposure which was positive in all instances. The illness tended to start with acute fever and severe upper abdominal pains. When the drug was continued in one case, laparotomy was performed for suspected obstructive jaundice. Another patient had been admitted for operation because of jaundice. On re-exposure the most striking feature was a definite rise in glutamate-dehydrogenase. Prajmalium bitartrate is thus no better tolerated by the liver than ajmalin: both clinically, biochemically and morphologically the two drugs affect the liver similarly.

    >