Dtsch Med Wochenschr 1977; 102(32): 1150-1155
DOI: 10.1055/s-0028-1105476
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Serumferritin als Kontrollparameter bei oraler Eisentherapie

Serum ferritin as a control parameter for oral iron therapyJ. P. Kaltwasser, E. Werner, Hj. Becker, Technische Mitarbeit:R. Kalkbrenner, H. Hahn, U. Tacke
  • Zentrum der Inneren Medizin, Abteilung für Hämatologie, der Universität Frankfurt am Main, Gesellschaft für Strahlen- und Umweltforschung mbH., Abteilung für Biophysikalische Strahlenforschung, und Städtisches Krankenhaus Frankfurt am Main-Höchst
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
07. April 2009 (online)

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Zusammenfassung

Ferritin kann im Serum radioimmunometrisch bestimmt werden. Zwischen dem Serumferritin und den Körpereisenspeichern besteht eine direkte Korrelation. Als quantitativer diagnostischer Parameter ist es vor anderen Speichereisenparametern (Knochenmarkeisen, intestinale Eisenabsorption) durch seine leichte Verfügbarkeit ausgezeichnet. Serumferritin eignet sich damit besser als alle anderen Parameter für die klinisch wichtige Beurteilung der Eisendepots. Bei 20 Patienten mit chronisch-hämorrhagischer und sieben Patienten mit posthämorrhagischer Eisenmangelanämie sowie bei neun Dauerblutspendern mit latentem Eisenmangel wurde das Serumferritin zur Kontrolle der oralen Eisentherapie eingesetzt. Die fortlaufende, therapiebegleitende Bestimmung des Serumferritins vermittelt eine quantitative Vorstellung vom jeweiligen Füllungszustand der Eisenspeicher. Sie gibt Aufschluß darüber, ob die Therapie wirksam ist und wann die Eisendepots aufgefüllt sind. Die Untersuchungen bestätigen, daß die orale Eisentherapie mindestens 3 Monate über die Normalisierung der Hämoglobinkonzentration fortgesetzt werden muß, um eine ausreichende Füllung der Eisendepots zu erreichen.

Summary

Ferritin can be measured in blood serum radioimmunometrically. Serum ferritin is directly correlated to body iron stores. In comparison to other parameters of storage iron (bone marrow iron, intestinal iron absorption) this quantitative diagnostic parameter is easily available. Thus it can be used to judge body iron status. In 20 patients with chronic haemorrhagic and 7 patients with posthaemorrhagic iron deficiency anaemia as well as nine blood donors with latent iron deficiency serum ferritin was used to control oral iron therapy. The continuous determination of serum ferritin during therapy gives a quantitative value of the relevant level of body iron stores. This value shows whether therapy was effective and when iron stores are replenished. The results demonstrate that oral iron therapy should be continued for at least 3 months from the time of normalisation of haemoglobin to obtain a sufficient restoration of iron depots.