Rofo 2008; 180(12): 1046
DOI: 10.1055/s-0028-1105801
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Bronchialkarzinom - Niedrigdosis-CT zur Früherkennung?

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Publication Date:
28 November 2008 (online)

 

In Japan werden seit 1987 für alle Personen ab 40 Jahren Screening-Untersuchungen auf Bronchialkarzinome mittels konventioneller Röntgen-Thoraxaufnahmen und Sputumzytologien angeboten. Als Alternative werden schon seit den 1990er-Jahren in Studien Niedrigdosis-Computertomografien zum Screening erprobt, deren Ergebnisse höhere Detektionsraten zeigten. Bisher wurden die Daten solcher Studien allerdings nicht mit einem Krebsregister verknüpft. Br J Cancer 2008; 98: 1602-1607

Toyoda et al. untersuchten die Sensitivität und die Spezifität von Niedrigdosis-Computertomografien (Niedrigdosis-CT), gemessen einerseits mittels Abgleich der Fälle mit den Fällen eines Tumorregisters (Osaka Cancer Registry), von den Autoren als Detektionsmethode bezeichnet, und andererseits mittels einer Kalkulation der erwarteten Fälle von Bronchialkarzinomen ohne Screening-Untersuchungen, von den Autoren Inzidenzmethode genannt.

In die vorliegende Untersuchung wurden insgesamt 7183 Niedrigdosis-CT von 4689 Patienten und 36 085 Röntgen-Thoraxaufnahmen von 13 381 Patienten aufgenommen. Alle Untersuchungen waren seit 1998 im Rahmen der jährlichen Screening-Untersuchungen in 5 Stadtbezirken von Osaka in Japan vorgenommen worden. Schweren Rauchern wurde dabei empfohlen, eine Niedrigdosis-CT durchführen zu lassen, allen anderen Patienten wurde die Wahl zwischen den beiden Methoden freigestellt.

Beim Abgleich der detektierten Fälle mit den im Register registrierten Fällen von Bronchialkarzinomen ergab sich für die Niedrigdosis-CT eine Sensitivität von 88,9 % und eine Spezifität von 92,6 %. Für Röntgen-Thorax-Untersuchungen lag die Sensitivität nach dieser Methode bei 78,3 % und die Spezifität bei 97,0 %. Bei beiden Untersuchungsverfahren war die Sensitivität für Adenokarzinome höher als die für Tumoren anderen histologischen Typs.

Bei der Kalkulation nach der Inzidenzmethode aber ergab sich für die Niedrigdosis-CT eine Sensitivität von nur 79,5 % und für konventionelle Röntgen-Thorax-Untersuchungen eine Sensitivität von 86,5 %. Der Unterschied war nicht statistisch signifikant.

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