Morbus Crohn des oberen Verdauungstrakts

Zusammenfassung

Bei vier Patienten wurde die Diagnose eines Morbus Crohn des oberen Verdauungstraktes gestellt. Wichtigster diagnostischer Hinweis ist neben der klinischen Symptomatik bei Erkrankung der pyloroduodenalen Region eine granulomatöse Entzündung, deren Nachweis durch gezielte endoskopische Biopsie aus umschriebenen Schleimhautveränderungen häufig gelingt. Ein isolierter Organbefall ist kritisch zu werten, bei gleichzeitiger Miterkrankung von terminalem Ileum oder Kolon erscheint auch bei ungewöhnlicher Lokalisation ein Morbus Crohn wahrscheinlich, wenn der Entzündungsprozeß alle Wandschichten umfaßt und Stenoseerscheinungen hervorruft. Einer gezielten Biopsie aus endoskopisch auffälligen Schleimhautveränderungen ist vor der blinden Saugbiopsie der Vorzug zu geben.

Summary

Crohn's disease of the upper intestinal tract was diagnosed in four patients. The most important diagnostic pointer, in addition to the clinical symptoms, in involvement of the pyloroduodenal region was granulomatous inflammation, confirmed in a selective biopsy by demonstrating circumscribed mucosal changes. Isolated involvement of one organ should be interpreted with caution. If the terminal ileum or colon is also affected, Crohn's disease is likely, even though the site of disease is unusual, as long as the disease process involves all layers of the intestinal wall and causes stenoses. Selective biopsy of mucosal areas which look suspicious on endoscopy is to be preferred to blind suction biopsy.