Dtsch Med Wochenschr 1973; 98(16): 825-829
DOI: 10.1055/s-0028-1106913
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Spasmen der muskulären Stammarterien der Extremitäten nach Einnahme von ergotamintartrat-haltigen Medikamenten

Spasm of limb arteries due to ergotamine tartrateA. Bollinger, B. Preter
  • Departement für Innere Medizin (Prof. Dr. P. Frick, Prof. Dr. A. Labhart, Prof. Dr. W. Siegenthaler) und Röntgendiagnostisches Zentralinstitut (Prof. Dr. J. Wellauer) der Universität Zürich
Further Information

Publication History

Publication Date:
08 April 2009 (online)

Zusammenfassung

Bei fünf Patienten, vier Frauen und einem Mann unter 50 Jahren, wurden spastische Stenosen der Gliedmaßenarterien festgestellt, die mit der therapeutischen Verabreichung von nicht hydrierten Mutterkornalkaloiden in Zusammenhang stehen. Mit Ausnahme eines Falles (Methysergid oral) spielte rektal zugeführtes Ergotamintartrat die auslösende Rolle. Bei zwei Patienten waren nur die oberen Extremitäten, bei zwei nur die Beine und bei einem Patienten beide Arme und beide Beine betroffen. Von vier Fällen liegen Angiogramme vor, die segmentäre, glattwandige und filiforme Stenosen der muskulären Stammarterien (A. brachialis, A. femoralis superficialis) zeigten. Zu Nachkontrollen wurden die elektronische Oszillographie und Durchblutungsmessungen (Venenverschluß-Plethysmographie) eingesetzt. In je zwei Fällen wurde der Verlauf zusätzlich durch poststenotische systolische Blutdruckmessungen und durch die Arteriographie nachkontrolliert. Während in vier Fällen innerhalb von Wochen bis Monaten eine Restitutio ad integrum objektiv belegt werden konnte, bildeten sich im fünften Fall die ischämischen Symptome innerhalb der Beobachtungsperiode von 7 Monaten nicht zurück.

Summary

Spastic stenoses of arm and (or) leg arteries were diagnosed in four females and in one male patient. The arteriospastic disease was due to oral treatment with methysergide in one case and to rectal application of ergotamine tartrate in four. In four patients arteriography was performed, showing segmental stenosis of the femoral, popliteal or brachial artery. Repeat arteriography done in two instances three weeks after ergotamine tartrate was discontinued gave completely normale results. In all patients the course of the disease was followed by electronic oscillography, blood flow studies (venous occlusion plethysmography), and post-stenotic blood pressure measurements (Doppler ultrasound). Four patients definitely improved within one to several weeks. In one patient, however, intermittent claudication and decreased ankle blood pressure are persisting seven months after stopping ten years' ergotamine tartrate abuse.

    >