Rofo 2010; 182(5): 431-433
DOI: 10.1055/s-0028-1109903
Der interessante Fall

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Der persistierende kindliche falzine Sinus als seltene Ursache einer Diplopie

H. P. Burmeister, U. Brandl, H.-J. Mentzel
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eingereicht: 13.7.2009

angenommen: 22.10.2009

Publication Date:
07 December 2009 (online)

Einleitung

Der falzine Sinus ist eine normale embryonale bzw. fetale anatomische Struktur und verläuft zwischen den beiden Blättern der Falx cerebri. Er verbindet als duraler venöser Kanal die Vena cerebri magna (Vena Galeni) mit dem dorsalen Sinus sagittalis superior. Der falzine Sinus obliteriert normalerweise peripartal, wird aber in seltenen Fällen noch bei Kindern bzw. vereinzelt im Erwachsenenalter inzidentell beobachtet. Eine Persistenz des falzinen Sinus ist jedoch häufig mit anderen Auffälligkeiten vergesellschaftet, wie zum Beispiel Fehlbildungen der V. Galeni, arteriovenösen Malformationen, Fehlbildungen des Balkens, Osteogenesis imperfecta, Akrozephalosyndaktylie, Encephalocelen, Dysplasie des Tentorium cerebelli oder einer Arnold-Chiari-II-Malformation (Cai CQ et al. World J Pediatr 2009; 5: 63 – 64). Auch die kompensatorische Wiedereröffnung im Rahmen einer Sinusvenenthrombose des Sinus sagittalis superior wurde beschrieben (Kesava PP. AJNR Am J Neuroradiol 1996; 17: 1646 – 1648).

Dr. Hartmut Peter Burmeister

Friedrich-Schiller-Universität

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