OP-Journal 2008; 24(3): 260-263
DOI: 10.1055/s-0028-1112186
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© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

OSG–Fraktur beim alten Menschen

Ankle Joint Fractures in the ElderlyHans Zwipp
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Publication Date:
04 December 2008 (online)

Zusammenfassung

Instabile, osteoporotische OSG–Frakturen wie die vorliegende Pronations–Abduktionsfraktur Stadium III sowie SE–IV– und PE–III/IV–Frakturen müssen absolut stabil versorgt werden. Dazu gibt es heute die Möglichkeit der konsequenten Anwendung winkelstabiler Implantate. Sollte dadurch bei erheblich osteoporotischem Knochen an der Fibula keine ausreichende Stabilität erzielt werden, empfiehlt sich dringend die zusätzliche K–Draht–Cage–Technik nach Koval (Abb. 10). Aus Sicherheitsgründen und zur Pflegeerleichterung sollte eine zusätzliche temporäre tibiotarsale Transfixation erfolgen, die bei stabiler Wundheilung nach 10 Tagen durch einen Unterschenkel–Gehgipsverband ersetzt werden kann. Zum Management eines komplizierten Heilungsverlaufs ist es ratsam, die Behandlung in einer Hand zu belassen und die Versorgung durch wechselnde Operateure zu vermeiden. Dies erscheint insbesondere wichtig, um Informationsverluste zu vermeiden und um auch die „goldene Stunde der Revision” nicht zu versäumen. Erschwert wird dieses chirurgische Ideal durch Folgen des neuen Arbeitszeitgesetzes, unaufschiebbare Dienstreisen, Verpflichtungen in der Lehre, Urlaubs– und Krankheitsvertretungen. Als 3. wichtiges Element, insbesondere in der Behandlung von geriatrischen Patienten mit Fraktur erscheint die verbesserte Kooperation mit dem Hausarzt notwendig, um gezielte Synkopen–/Osteoporosediagnostik und –behandlung sicherzustellen.

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