Dtsch Med Wochenschr 1953; 78(29/30): 1021-1022
DOI: 10.1055/s-0028-1114862
Klinik und Forschung

© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Über eine Spätform der pulmonalen Tularämie1

Kurt Imhäuser
  • Stadtkrankenhaus Wetzlar (Chefarzt: Dr. med. habil. Kurt Imhäuser)
1 Herrn Prof. Dr. Stepp zu seinem 70. Geburtstag gewidmet.
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Publication Date:
21 April 2009 (online)

Zusammenfassung

Fassen wir die Besonderheiten der hier beschriebenen Erkrankung zusammen, so liegen sie einmal in dem späten Auftreten manifester Krankheitserscheinungen einer pulmonalen Tularämie 1—1œ Jahre nach der mutmaßlichen Infektion sowie in ihrem ausgesprochen chronischen und gutartigen Verlauf, der sich über 2œ—3 Jahre hinzog.

Das Röntgenbild ist gekennzeichnet durch eine dem Hilus anliegende scharf abgegrenzte tumorähnliche Verschattung, die in dieser Form durch eine tularämische Segmentpneumonie im apikalen Segment des linken Unterlappens erklärt werden könnte.

Auf Analogien zur Tuberkulose im Verlauf der Tularämie wird dabei verwiesen, für den vorliegenden Fall auf die Beobachtung von Schwarz bei Einbruch tuberkulöser Lymphknoten in den Bronchus.

Für die diagnostische Erfassung wird die geographische Anamnese richtungweisend, wenn bei ihrer Auswertung nur an die Infektion mit Bact. tul. gedacht wird, die durch Agglutination und Hauttest dann leicht nachgewiesen werden kann.

Danach wurde für die hier geschilderte Erkrankung auch die eindeutige Beantwortung der versorgungsrechtlichen Fragen, die dem Gutachter gestellt waren, im Sinne einer Bejahung des ursächlichen Zusammenhanges der Krankheit mit dem Wehrdienst möglich.

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