Diagnostik und Operationsindikation bei soliden solitären Rundschatten der Lunge¹

Zusammenfassung

1. Der Begriff „solider solitärer Rundschatten” ist ein röntgenologischer Begriff. Er stellt keine eigentliche Diagnose dar, fordert vielmehr erst zu diagnostischen Bemühungen auf.

2. Die das röntgenologische Bild des soliden solitären Rundschattens ermöglichenden Krankheiten sind außerordentlich zahlreich und bezüglich Ätiologie und Prognose grundlegend verschieden. Das Bronchial-Karzinom steht hier sowohl zahlenwie auch bedeutungsmäßig weitaus an der Spitze, an zweiter Stelle folgen die entzündlichen Erkrankungen der Lunge.

3. Es werden die Chancen einer Thorakotomie gegenüber der Möglichkeit eines malignen Leidens, der Malignisierung eines noch gutartigen Leidens und den lebensbedrohlichen Komplikationen anderer Erkrankungen abgewogen. Da eine ätiologisch sichere Diagnostik nicht immer möglich ist, muß der Thorakotomie der Vorzug gegeben werden, sie stellt heutzutage das um ein vielfaches kleinere Risiko dar.

4. Trotz der Befürwortung der unbedingten Thorakotomie und Ablehnung jedes verhängnisvollen Hinauszögerns wird einer vollständigen Diagnostik das Wort geredet: denn nur durch sie kann ein nachteiliges Überraschungsmoment auf das erforderliche Mindestmaß begrenzt werden.

5. Das entsprechende thoraxchirurgische Krankengut der Heidelberger Chirurgischen Univ.-Klinik wird zur Erläuterung und Demonstration vorgestellt.