Zusammenfassung
Untersuchungen an Kurpatienten im Jodschwefelbad Wiessee mit dem Radiojodspeicherungstest
weisen auf ein unterschiedliches quantitatives Verhalten in der Resorption von Jod
bei den verschiedenen Anwendungsformen hin.
Hemmungseffekt und Serumjodspiegel scheinen in enger Beziehung zueinander zu stehen.
Bei Trinkkuren kann man mit einer täglichen Resorption von durchschnittlich mindestens
4 mg Jod rechnen, bei Badekuren ließ sich eine tägliche Aufnahme von mindestens 300
γ Jod nachweisen. Bei der Inhalation mit den in Wiessee üblichen Apparaten ist mit
keiner oder nur sehr geringer Jodresorption zu rechnen. Auf die Bedeutung dieser quantitativen
Unterschiede für die Therapie wird hingewiesen, beim Vorliegen von Strumen wird vor
zu hohen Dosierungen gewarnt.
Die kombinierte Untersuchung und Auswertung von Blutbild, Blutdruck, Grundumsatz und
Elektrodermatogramm zeigen eine Tendenz zur Normalisierung abweichender Werte. Insbesondere
das EDM kann die subjektiven Beschwerden bei noch bestehenden Kurreizen objektivieren,
eine Nachkur wird für solche Fälle empfohlen. Die Blutviskosität ändert sich nicht
eindeutig, höhere Werte scheinen nach der Kur abzufallen.