Dtsch Med Wochenschr 1954; 79(17): 665-669
DOI: 10.1055/s-0028-1115505
Klinik und Forschung

© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Entstehung, Bedeutung, Folgeerscheinungen und Behandlung von Lymphknoteneinbrüchen bei tuberkulösen Kindern

Otto Bossert, Willi Plettenberg
  • Kinderklinik der Städtischen Krankenanstalten Essen (Chefarzt: Prof. Dr. Bossert)
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Publication Date:
03 May 2009 (online)

Zusammenfassung

Eingangs wird auf einzelne Theorien über das Zustandekommen von Atelektasen und Lymphknotenperforationen in einen Bronchus eingegangen. Einige Krankheitsbilder werden beschrieben, bei denen unter der kombinierten Streptomycin I.N.H.-Therapie solche Veränderungen auftreten. Wir geben der Auffassung Ausdruck, daß die Häufung solcher Beobachtungen durch stärkeren Tuberkulosebakterienzerfall und dadurch bedingte vermehrte Anregung der Exsudation zu erklären sind. Pathologisch-anatomisch führt dies bei den ohnehin zu starker Reaktion neigenden Lymphknoten des Kindes zu erheblicher Schwellung der regionären Lymphknoten oder zur Perforation. Die klinischen Resultate sind totale Verschattungen ganzer Lungenlappen mit und ohne restierende Narbenfelder und Bronchiektasen, ferner Lymphknotenperforationen mit positivem Sputumbefund.

Zweck der Mitteilung ist es, vor der wahllosen und unüberlegten antibiotischen und chemotherapeutischen Behandlung jeder einfachen Hiluslymphknoten-Tbc zu warnen und auf die eventuellen Folgen hinzuweisen.