Dtsch Med Wochenschr 1954; 79(17): 716-719
DOI: 10.1055/s-0028-1115515
Therapie

© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Über die Wirkungen von Succus liquiritiae

E. Schulze, R. Franke, N. Keller
  • Medizinischen und Nervenklinik der Medizinischen Akademie an der Justus-Liebig-Hochschule Gießen (Direktor: Prof. Dr. Dr. H. Bohn)
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Publication Date:
03 May 2009 (online)

Zusammenfassung

Über 200 Magenkranke wurden mit Succus liquiritiae, bzw. Sucsan, einem gereinigten, aus der Pflanze selbst aufgearbeiteten Präparat von konstantem Wirkstoffgehalt behandelt. Bei Ulcus ventriculi wurde auch bei bisher therapieresistenten Kranken mit Succus liquritiae oder Sucsan ohne wesentliche diätetische Beschränkung und zum Teil bei ambulanter Behandlung in 90% der Fälle ein gutes therapeutisches Ergebnis mit Verschwinden der röntgenologischen Ulkuszeichen erreicht. Nichtansprechen eines Ulcus ventriculi auf Succus liquiritiae erwies sich als verdächtig auf maligne Entartung eines Geschwürs.

Bei Ulcus duodeni hatte Succus liquiritiae, bzw. Sucsan nur in frischen Fällen ohne Bulbusdeformierung eine therapeutische Wirkung. Ältere Zwölffingerdarmgeschwüre wurden allenfalls subjektiv gebesert. Keine sichere Wirkung wurde bei Gastritis gesehen.

Im Gegensatz zu der Rohdroge ließ sich das Präparat Sucsan auch auf die Dauer leicht einnehmen und rief keine Reizung der Jejunalschleimhaut hervor.

Die therapeutische Wirkung von Sucsan beruht unseres Erachtens in erster Linie auf der in ihr angereicherten Glyzyrrhizinsäure, für deren Glyzyrrhetinsäurekomponente klinisch und experimentell eine DOCA-ähnliche Wirkung nachgewiesen werden konnte.

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