Dtsch Med Wochenschr 1952; 77(10): 297-300
DOI: 10.1055/s-0028-1115940
Klinik und Forschung

© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Die Herzfunktion in der Klinik der Hochdruckerkrankungen unter besonderer Berücksichtigung der intrakardialen Druckmessung

W. Bolt, H. Valentin, H. Venrath, L. Wullen
  • Medizinischen Klinik der Universität Köln (Direktor: Prof. Dr. H. W. Knipping)
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Publication Date:
22 April 2009 (online)

Zusammenfassung

Bei der Beurteilung von Herz und Kreislauf Hypertoniekranker darf sich die analytische Betrachtung nicht nur auf den großen Kreislauf und das linke Herz beschränken. Auch für die Lungenstrombahn und das rechte Herz können die aus einer Hypertonie des großen Kreislaufs resultierenden Folgen von vitaler Bedeutung sein. Zur quantitativen Analyse der Ruhe- und Arbeitsinsuffizienz des linken Herzens sind zwei Wege aufschlußreich:

1. Bei einer Ruheinsuffizienz des linken Herzens mit folgender Stauung im Lungenkreislauf und sekundärer Druckerhöhung in der Arteria pulmonalis und im rechten Herzen zeigt die Herzkatheterisierung und intrakardiale Druckregistrierung nach probatorischen Gaben von Herzglykosiden, z. B. Scilloral i.v., nach Behebung der Linksinsuffizienz und der Stauung im Lungenkreislauf in charakteristischer Weise einen Rückgang der erhöhten systolischen Maximaldrucke im rechten Ventrikel. Vergleichsweise wird das Verhalten der Druckwerte im rechten Ventrikel bei einer kardialen Rechtsinsuffizienz nach probatorischen Scilloral-i.v.-Gaben wiedergegeben.

2. Bei der hinsichtlich der Früherfassung klinisch ungleich wichtigeren Arbeitsinsuffizienz des linken Herzens der Hypertoniker vermittelt die Spiroergometrie konkrete quantitative Beurteilungsgrundlagen. Das Phänomen der bei einer Arbeitsinsuffizienz des linken Herzens durch die eintretende Lungenstauung sekundär entstehenden respiratorischen Arbeitsinsuffizienz gestattet in idealer Weise, an Hand einfacher spirographischer Kriterien unter Arbeitsbelastung die Leistungsgrenze des linken Herzens der Hypertoniker festzulegen.

Das zur Differenzierung der kardialen Linksinsuffizienz dienende Verhalten von Atemgrenzwert, Vitalkapazität, Atemminutenvolumen, Sauerstoffaufnahme und spirographischem Sauerstoffdefizit wird an Hand von Diagrammen veranschaulicht.

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