Dtsch Med Wochenschr 1952; 77(22): 701-704
DOI: 10.1055/s-0028-1116065
Therapie

© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Zur Behandlung kindlicher Bronchopneumonien

U. Köttgen, B. Große-Perdekamp
  • Univ.-Kinderklinik Mainz (Direktor: Prof. Dr. U. Köttgen)
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Publikationsdatum:
23. April 2009 (online)

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Zusammenfassung

Nach anfänglicher Feststellung, daß sich die Sterblichkeitszahlen an Bronchopneumonie, besonders des ersten Lebensjahres, in der allgemeinen Statistik auch im Iahre 1950 nicht entscheidend gesenkt haben, wird ein Überblick über die Ergebnisse der Mainzer Univ.-Kinderklinik bei der Behandlung von Bronchopneumonien der ersten drei Lebensjahre an Hand von 405 Fällen gegeben. Hierbei zeigt sich, daß die Behandlungsaussichten offenbar wesentlich gebessert werden konnten, was sich 1950 in einer Senkung der Sterblichkeit bei Fällen der ersten drei Lebensjahre auf nur 1% ausdrückt. Allerdings muß damit gerechnet werden, daß äußere Einflüsse starke Veränderungen der Behandlungsergebnisse hervorrufen können. So stieg die Sterblichkeit 1951 trotz gleicher Behandlung infolge einer Grippeepidemie in den ersten Monaten auf 8,5%. Besonders eindrucksvoll sind die Erfolge bei den abszedierenden Pneumonien, die früher eine sehr schlechte Prognose hatten, während jetzt die Mehrzahl gerettet werden kann. Auch bei den Keuchhusten-Pneumonien sind die Behandlungsaussichten gebessert, doch stellen sie immer noch eine ernste Gefahr dar. Die Erfolge sind einer kombinierten Penicillin-Sulfonamid-Behandlung zuzuschreiben, wobei für die Praxis auf die zweckmäßige Anwendung öliger Depotpräparate verwiesen wird. Im Rahmen der Besprechung der allgemeinen Therapie wird die Bedeutung einer ausreichenden Kreislaufbehandlung (Strophanthin, Cedilanid) betont. Es ist zu erwarten, daß sich bei Berücksichtigung der gegebenen Richtlinien auch die Erfolge unter häuslicher Behandlung bessern werden.