Dtsch Med Wochenschr 1955; 80(35): 1258-1259
DOI: 10.1055/s-0028-1116181
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Zur antithrombotischen Prophylaxe und Therapie mit Phenylindandion

The Prevention of Thrombosis and Phenylindandion TherapyW. Rust
  • Gynäk. Abteilung des Deutschen-Roten-Kreuz-Krankenhauses Berlin-Jungfernheide (Chefarzt: Dozent Dr. med. habil. W. Rust)
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Publication Date:
04 May 2009 (online)

Zusammenfassung

Als gerinnungshemmende Stoffe werden heute Heparin und Heparinoide verwendet, die, zusammen mit einem Plasmafaktor, als ein Antithrombin wirken, ferner Dicumarinderivate, die in selektiver Weise das Leberparenchym schädigen und auf diese Weise den Gehalt des Blutes an Faktor VII und an Prothrombinkomplex senken. Schließlich findet ein Salz der seltenen Erden — Neodym — Verwendung, das vielleicht den Prothrombinkomplex ausschaltet. Das Phenylindandion hat dagegen in Deutschland bisher wenig Beachtung gefunden; dieser Stoff hemmt die Synthese des Faktor VII, und zwar tritt die Wirkung etwa doppelt so rasch ein — und klingt auch doppelt so schnell ab — wie nach Dicumarol. Phenylindandion hat nur eine geringe Neigung zur Kumulation, eine im Lauf der Behandlung auttretende Neigung zu Blutungen kann durch Vitamin K1 innerhalb weniger Stunden beseitigt werden. Es wird über eigene Erfahrungen (102 Operierte) mit Thromasal (2-Phenylindandion-[l,3]) per os berichtet. Zur Prophylaxe von Thrombosen wurden am 3. Tag nach dem Eingriff 5mal 1 Tablette, am 4. Tag 4mal 1 Tablette, am 5. Tag evtl. noch 3mal 2 Tabletten und in der folgenden Zeit bis zum Aufstehen des Patienten als Erhaltungsdosis täglich 2mal œ Tablette gegeben. Eine therapeutisch wirksame Senkung des Prothrombinspiegels wird mit dieser Dosierung im allgemeinen nach 24 bis 30 Stunden erreicht; nach dem Abschluß der Behandlung werden innerhalb von 24 Stünden wieder normale Werte (80—100%) erreicht. Mit einer Blutung ist bei diesem Vorgehen praktisch nicht zu rechnen. Die toxische Wirkung dieses Präparates auf die Kapillaren scheint ebenfalls sehr gering zu sein. Eine Leberschädigung ist nicht zu befürchten. In allen unseren 102 Fällen kamen nach dieser Behandlung Thrombosen und Embolien nicht vor. Das Präparat ist gut verträglich.

Resumen

Acerca de la profilaxis antitrombótica y tratamiento con fenilindandion

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