Dtsch Med Wochenschr 1955; 80(13): 437-440
DOI: 10.1055/s-0028-1116441
Klinik und Forschung

© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Die Beurteilung des Druckes im Portalkreislauf - durch Lebervenenkatheterisierung

H. Krook, W. Overbeck
  • Medizinischen Klinik der Universität Lund in Malmö/Schweden, Allgemeines Krankenhaus (Direktor: Prof. Dr. J. Waldenström)
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Publication Date:
04 May 2009 (online)

Zusammenfassung

Zur Beurteilung der Druckverhältnisse im Portalkreislauf wurde in 72 Fällen ein Katheter in die Lebervenen eingeführt darunter waren 29 Patienten, die klinisch keinen Leberschaden aufwiesen, 33 Fälle mit einem intrahepatisch bedingten portalen Hochdruck und 10 Patienten mit einer Leberstauung infolge einer konstriktiven Perikarditis oder eines dekompensierten Klappenfehlers.

Eine kurze Beschreibung der anatomisch-physiologischen Grundlagen der Methode wird gegeben.

Der vom portalen System über die Lebersinus auf das venöse System der Leber übertragene Druck wurde mit einem Katheter registriert, der so weit in die Peripherie eines Lebervenenastes vorgeschoben wurde, bis das Lumen verschlossen war. Der Mittelwert betrug unter normalen Verhältnissen 5,6 mm Hg (± 1,09), bei Leberzirrhosen 20,9 mm Hg (± 4,48) und bei venösen Stauungen 16,6 mm Hg (±5,66).

Die Drucke in der freien Vena hepatica zeigten charakteristische Abweichungen. Bei Leberzirrhosen war der Mittelwert 6,6 mm Hg (± 1,62) und bei venösen Stauungen 16,7 mm Hg (± 5,74), gegenüber 3,8 mm Hg (± 0,81) unter normalen Bedingungen.

Der mittlere Unterschied zwischen dem Druck in der verschlossenen Venole und der freien Vene betrug normalerweise 1,9 mm Hg (± 0,13) und bei Zirrhosen 14,1 mm Hg (± 3,29). Bei Stauungen im großen Kreislauf waren keine Unterschiede zu beobachten. Die Methode liefert auch einen Beitrag zur Diagnostik des extrahepatisch bedingten Hochdruckes im Portalkreislauf, und zwar findet sich hier bei klinischen Zeichen einer Druckerhöhung ein normaler Druck in der verschlossenen Lebervenole.

Diese Ergebnisse wurden mit denen anderer Untersucher verglichen.

Unserer technischen Assistentin Frau Ulla Lorentzon danken wir für wertvolle Hilfe.

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