Zusammenfassung
Beim Auftreten der ersten Anzeichen eines drohenden Abortus ist die Feststellung der
auslösenden Ursachen und damit eine kausale Therapie nur in seltenen Fällen möglich.
Der größte Teil der spontanen Frühgeburten beruht auf Entwicklungsstörungen der Eianlage,
die erst nachträglich durch eine histologische Untersuchung des Abgangs festgestellt
werden können, während die Mehrzahl der Spätaborte auf Störungen des Verschlußmechanismus
beruht, die durch spätere Hysterographie sichergestellt werden können. Eine Insuffizienz
des Corpus luteum graviditatis als Abortursache ist abzulehnen, da die Gravidität
auch nach seiner operativen Entfernung ungestört weitergehen kann. Das Vorkommen eines
plazentogenen Oestrogen- oder Progesteronmangels als Abortusursache ist mit den bisherigen
Methoden nicht bewiesen. Veränderungen der hormonalen Ausscheidung bzw der Kolpozytologie
sind eher Folge als Ursache der gestörten Schwangerschaft und haben bestenfalls prognostischen
Wert. Daraus erklärt sich die aus großen Sammelstatistiken erkennbare Tatsache, daß
die Erfolgsziffern der mit und ohne Hormone behandelten drohenden Fehlgeburten keine
signifikanten Unterschiede aufweisen.
Neben allgemeinen Maßnahmen (Bettruhe, Kohabitationsverbot, Diät, Sedativa, Spasmoliytika),
die immer an erster Stelle stehen müssen, können zusätzlich Hormone verabfolgt werden,
die aber nur den Wert einer symptomatischen Behandlung haben: dabei scheint die Verwendung
von Stilboestrol oder von Oestrogen-Progesteron-Gemischen der reinen Progesterontherapie
überlegen zu sein.
Resumen
Tratamiento del aborto inminente