Dtsch Med Wochenschr 1952; 77(36): 1067-1069
DOI: 10.1055/s-0028-1117155
Therapie

© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Untersuchungen über die Wirkung von Khellin auf die Harnwege

E. Gadermann
  • II. Med. Univ.-Klinik und Poliklinik Hamburg-Eppendorf (Direktor: Prof. Dr. A. Jores)
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Publication Date:
05 May 2009 (online)

Zusammenfassung

An Hand pyeloskopischer, pyelographischer und klinischer Studien wurde die Wirkung von Khellin auf die Kinetik der ableitenden Harnwege untersucht.

Khellin hat einen tonussenkenden bzw. spasmolytischen Effekt auf Beckenkelchsystem, Ureter und Blase. Dieser setzt fast unmittelbar nach i. v. Injektion und etwa 10 Min. nach peroraler Verabfolgung ein und hält je nach der Dosierung infolge der nur langsam absinkenden Gewebskonzentration bis zu mehreren Stunden an.

Mit der Lösung der Spasmen kommt es zur vermehrten Harnausscheidung, für die neben mechanisch-reflektorischen Einflüssen seitens der ableitenden Harnwege wahrscheinlich auch eine direkte renale Khellinwirkung verantwortlich zu machen ist. In Verbindung mit Theophyllin erfolgt eine besonders intensive Ausscheidung.

Spastische Veränderungen am Beckenkelchsystem und Ureter, welche bei der röntgenologischen Kontrastuntersuchung der ableitenden Harnwege die Deutung des anatomischen Befundes erschweren können, verschwinden unter Khellinwirkung. Dadurch wird die Unterscheidung von funktionell und organisch bedingten röntgenologischen Befunden ermöglicht.