Dtsch Med Wochenschr 1952; 77(47): 1464-1466
DOI: 10.1055/s-0028-1117270
Klinik und Forschung

© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Spätabszeß bei osteomyelitischer Sepsis

W. Stich
  • I. Medizinischen Universitätsklinik München (Direktor: Prof. Dr. K. Bingold)
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Publication Date:
05 May 2009 (online)

Zusammenfassung

Eine 36jährige Patientin hatte 1938 eine Sensenverletzung mit Knochenbeteiligung des rechten Malleolus fibularis erlitten. Im Anschluß daran entwickelte sich eine osteomyelitische Sepsis mit Metastasen in die linke Tibia (2 Monate), rechts Humerus (9 Monate), links Hüftbein (1 Jahr) und links Femur (1œ Jahre). Sämtliche Metastasen einschließlich des Sepsisherdes wurden operiert.

12 Jahre nach dem Beginn der Sepsis kam es 1950 nach einem stumpfen Trauma zum Auftreten eines Spätabszesses im linken Os frontale, welcher sich gegenüber einer Penicillintherapie mit 25 Millionen Oxford-Einheiten resistent verhielt und erst operativ geheilt werden konnte. Aus dem Abszeß konnte Staphylococcus aureus haemolyticus gezüchtet werden, welcher sich als penicillinempfindlich erwies.

Der Fall kann als Musterbeispiel für die langjährige Erhaltung abgelagerter Staphylokokken im Knochenmark und ihre Abkapselung sowohl gegenüber der normalen Bakterizidie als auch gegenüber den Antibiotizis trotz Penicillinempfindlichkeit gelten, was wohl im Zusammenhang mit der mangelhaften Beziehung zum Gefäßsystem steht.

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