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DOI: 10.1055/s-0028-1117361
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart
Haltungsverfall bei Schulkindern als Hungerfolge1
1 Nach einem vor der Vereinigung Hamburger Kinderärzte gehaltenen Vortrag.Publication History
Publication Date:
05 May 2009 (online)
Zusammenfassung
Unter unseren Schulkindern hat der „Haltungsverfall” in den letzten Jahren zugenommen. In der Regel war ein Wachstumsschub vorausgegangen.
Es ist auf der anderen Seite erwiesen, daß Kinder im Hungerzustand ihr Wachstum einschränken.
Beobachtungen nach beiden Weltkriegen sprechen dafür, daß nach Normalisierung der Ernährung das Längenwachstum eine sprunghafte Zunahme erfährt, ohne Rücksicht auf das noch daniederliegende Gewichtswachstum.
Es ist anzunehmen, daß die Verbesserung der Ernährung sich in Wachstumsschüben auswirkte, für welche die Diskrepanz zwischen Länge und Gewicht charakteristisch ist. Diese prädisponiert zum Haltungsverfall.
Wir haben also gerade in der Reparationsphase nach Hungerjahren mit einer besonderen Gefahrenzone zu rechnen, in welcher das frei gesetzte Längenwachstum Haltungsschäden verursacht. Schul- und Wohnverhältnisse verschärfen die Situation.