Dtsch Med Wochenschr 1951; 76(39): 1199-1201
DOI: 10.1055/s-0028-1117436
Klinik und Forschung

© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Beitrag zur Frage über zerebrale Angiome

C. M. Behrend, B. Ostertag
  • Chirurgischen Klinik des Städtischen Krankenhauses Stuttgart-Bad Cannstatt. (Ärztl. Direktor: Dr. med. C. M. Behrend) und dem Neuropathologischen Institut der Universitäts-Nervenklinik Tübingen (Leiter: Prof. Dr. med. B. Ostertag)
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Publication Date:
05 May 2009 (online)

Zusammenfassung

Die Bedeutung der vorliegenden Mitteilung mag dahin zusammengefaßt werden, daß in dem hier beschriebenen Angiom eines 43jährigen Mannes der klinische Verlauf zwar nicht so sehr von dem dem Sachkenner geläufigen abweicht, in dem jedoch die ausgebaute diagnostische Technik der Serienangiographie schon vor der Operation ein vollkommen klares anatomisches und topographisches Bild zu geben imstande war, wodurch das noch in neuerer Zeit betonte Operationsrisiko herabgesetzt wird. Die Serienangiographie stellt außerdem eine wesentliche Erweiterung der morphologischen Kenntnisse dieser Gebilde dar, da post mortem nur wenig über die Funktion und Zuordnung derartig verbildeter Gefäße ausgesagt werden kann. Das durch die Angiographie zweifellos als „abführendes” sichergestellte Gefäß war pathologisch-anatomisch nicht eindeutig als Vene zu kennzeichnen.

Vom Standpunkt der Patho- und Morphogenese dieser Verbildungen ergibt diese Beobachtung den für die kongenitale Anlage beweisenden Befund einer flächenhaften pseudolaminären Angiodysplasie. Die Frage der Zystenentstehung wird erörtert. Schließlich wird auf die Tatsache hingewiesen, daß sich diese Angiome recht häufig dort finden, wo die Versorgungsgebiete der verschiedenen Hirnarterien aufeinandertreffen.

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