Zusammenfassung
Bei 38 Personen mit organischen und funktionellen enzephalopathischen Störungen und
arterieller Hypertension wurde der Einfluß des Hydergins auf den Adrenalintest (bei
einmaliger i.v. Injektion von 0,3 mg Hydergin 5 Min. vor Adrenalingabe und bei 10tägiger
Vorbehandlung mit 3mal 20 Tr. Hydergin per os) untersucht. Hydergin vermochte in 70%
die im Vorversuch mit Adrenalin gewonnenen pathologischen Reaktionsabläufe der Blutzucker-
und Leukozytenbewegungen ganz oder fast ganz zu normalisieren. Normale Reaktionstypen
im Adrenalintest wurden durch Hydergin nicht beeinflußt. Der Hydergineffekt, der nicht
in eine bestimmte vegetative Reaktionsrichtung determiniert ist, wird als eine sedative
Wirkung auf die vegetativen Zentren erklärt. Der Nachweis dieser Wirkung bedeutet
die Objektivierung der bisher nur empirisch erfaßten günstigen subjektiven Hyderginwirkungen
auch bei jenen Hypertonikern, deren starre Blutdruckerhöhung durch Hydergin nicht
gesenkt werden konnte.