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DOI: 10.1055/s-0028-1117584
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart
Die Diagnose und Behandlung des rheumatischen Fiebers1 (akuter Gelenkrheumatismus)
1 Nach einem Vortrag vor der Abteilung für allgemeine Praxis auf dem 98. Jahreskongreß der American Medical Association, Atlantic City, New Jersey, am 9. Juni 1949. — Die Forschungsgruppe für rheumatische Krankheiten wird durch ein Stipendium der Freimaurerstiftung für Medizinische Forschung und Wohlfahrt unterstützt.Publication History
Publication Date:
14 May 2009 (online)
Zusammenfassung
Die klinischen Erscheinungen und die therapeutische Reaktion auf starke Salizylatmengen sind die zur Zeit am besten zu verwendenden diagnostischen Hilfsmittel bei rheumatischem Fieber. In atypischen Fällen sind diese Maßnahmen andererseits oft nicht zu verwenden, und in diesen Fällen sind die Bestimmungen des Antistreptolysin-0-Titers im Serum oder des Antihyaluronidase-Titers von besonderem Wert. In der Vorbeugung rheumatischer Anfälle sind große Fortschritte durch die prophylaktische Anwendung von Sulfonamiden gemacht worden. Die Erfahrungen mit der Anwendung von Penicillin sind noch unvollständig, sprechen aber dafür, daß es den Sulfonamiden hierin überlegen ist, und daß es wahrscheinlich selbst nach dem Einsetzen der erregenden hämolytischen Streptokokkeninfektion wirksam ist, wenn es in großen Mengen gegeben wird.
Bis vor kurzem war es so, daß die Maßnahmen, die man in der Behandlung schon ausgebrochener Anfälle von rheumatischem Fieber treffen konnte, schon seit Jahren bekannt gewesen sind. Mit der Einführung des 17-Hydroxy-11-Dehydrocorticosterons (Cortisons) und des adreno-cortico-tropen Hormons (ACTH) in die Behandlung scheint ein sehr wichtiges neues therapeutisches Prinzip in unsere Hände zu gelangen. Weitere Untersuchungen zur genaueren Feststellung des Wertes des Cortisons müssen abgewartet werden.