Dtsch Med Wochenschr 1950; 75(33/34): 1063-1065
DOI: 10.1055/s-0028-1117608
Klinik und Forschung

© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Beitrag zur Frage der Grundlagen positiver Thymoltrübung im Serum

(Zugleich ein weiterer Erfahrungsbericht)Adolf Oppermann
  • Med. Abteilung des Städt. Krankenhauses Siloah Hannover (Leit. Arzt: Dr. med. K. Haverbeck)
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Publication Date:
14 May 2009 (online)

Zusammenfassung

1. An Hand einer Gegenüberstellung des Weltmannbandes und des Thymoltrübungstests bei etwa 1200 gleichzeitigen Untersuchungen wird im Analogieschluß nachzuweisen versucht, daß die mit Thymol reagierenden Proteine vorwiegend — besonders bei diffusen Leberparenchymschäden — in der γ-Globulin-Fraktion zu suchen sind.

2. Der komplizierte Mechanismus des Thymoltests — insbesondere der Einfluß der elektrophoretisch nicht von der β-Globulin-Fraktion zu trennenden Lipoide — macht ihn aber als Indikator für γ-Globulin-Vermehrung ungeeignet.

3. Die Parallelität zwischen KB und Thymoltest ist nur lose, da der Thymoltest offenbar von mehr Faktoren abhängt als das KB.

4. Stellungnahme zur Frage der Leberspezifität: Obwohl der Thymoltest unspezifisch ist, ist ihm nach unserer Erfahrung auf Grund seines speziellen Mechanismus eine besondere Eignung für die Verlaufsdiagnostik diffuser Leberparenchymschäden, vor allem der Hepatitis, zuzuschreiben. Es besteht jedoch nicht immer strenge Proportionalität zwischen dem Grad des Reaktionsausfalles und dem übrigen klinischen Bild.

Nachtrag bei der Korrektur: Inzwischen hatte ich Gelegenheit, das Serum je eines γ- und β-Plasmozytoms zu untersuchen. Bei beiden fiel der TT (sowie einzelne andere LR) wider Erwarten negativ aus. Diese Befunde werfen eine ganze Reihe von Fragen auf (Paraproteinnachweis, unterschiedliche Struktur der einzelnen elektrophoretischen Fraktionen einschließlich der Albumine u. a. m.), auf die hier nicht mehr näher eingegangen werden kann. Es sei aber wenigstens der Befund mitgeteilt.

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