Dtsch Med Wochenschr 1950; 75(37): 1230-1231
DOI: 10.1055/s-0028-1117649
Gesundheitsfürsorge und Arbeitsmedizin

© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Der Sterblichkeitsrückgang und seine Folgen für die Ärzteschaft1

Horst Löwe
  • Wiesbaden-Biebrich, Rheinstr. 25
1 Gekürzte Fassung. — Abgeschlossen November 1949.
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Publication Date:
29 May 2009 (online)

Zusammenfassung

Die Sterblichkeit ist im Bundesgebiet seit 1946 stark zurückgegangen. Diese Tatsache zeigt sich in der Entwicklung der Sterbeziffer für die gesamte Bevölkerung ebenso wie in derjenigen der Sterbeziffern für einzelne Altersgruppen. Der Sterblichkeitsrückgang ist bei den Männern größer als bei den Frauen. Er wirkt sich bei den mittleren Altern prozentual stärker aus als bei den älteren Leuten. Die Lebensverlängerung bewirkt eine ständige Zunahme des Anteils der älteren Leute an der Gesamtbevölkerung. Infolge der größeren Erkrankungshäufigkeit und der längeren Krankheitsdauer bei Personen fortgeschrittenen Alters sind steigende Ansprüche an den Gesundheitsdienst zu erwarten. Der einzelne Krankheitsfall wird sich durchschnittlich verteuern, woraus sich weittragende Folgerungen für das Kassenwesen ergeben. Die Sterbefälle infolge von Tuberkulose, Herzkrankheiten, Verunglückungen und Zuckerkrankheit haben seit 1946 relativ abgenommen, diejenigen an Krebs und Gehirnblutungen haben, zugenommen.

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