Dtsch Med Wochenschr 1950; 75(40): 1323-1327
DOI: 10.1055/s-0028-1117667
Klinik und Forschung

© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Hepatitisfragen

J. Jacobi, Elisabeth Mertens
  • Marienkrankenhaus Hamburg, Med. Abt. (Chefarzt: Prof. Jacobi)
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Publication Date:
29 May 2009 (online)

Zusammenfassung

1. Es wird eine ungeheure Zunahme der Hepatitis in Westdeutschland, besonders in Hamburg, aufgewiesen.

2. Diese Zunahme ist in unserem Hamburger Krankenhaus mitbeeinflußt durch das Anwachsen der häm. inf. Hepatitis, besonders in den Ausländerlagern.

3. Die Sonderstellung des Ic. c. als eines „Ikterus nach Genuß verdorbener Nahrungsmittel” wird abgelehnt.

4. Insulinierte und nichtinsulinierte Diabetiker sind gleich gefährdet durch die häm. inf. Hep.

5. Diabetiker und Nichtdiabetiker zeigen bei uns gleiche Erkrankungsziffer an Hepatitis. Diabetiker sind also nicht empfänglicher für die Hepatitis als Stoffwechselgesunde.

6. Eine Differentialdiagnose zwischen Hep. ep. und häm. inf. Hep. gibt es nur durch die Anamnese. Das Für und Wieder der Identität beider Krankheitsformen wird diskutiert.

7. Es wird erneut auf die Fehlerhaftigkeit der Methode nach H. v. d. Bergh hingewiesen, die wir schon seit fast 2 Jahren durch die einwandfreie Methode nach Jendrassik-Grof ersetzt haben.

8. Die absolute Höhe des Bilirubinspiegels ist für die Frage des Coma hepaticum ebensowenig allein entscheidend wie die Höhe des Reststickstoffspiegels für die Frage des Coma uraemicum.

9. Die Höhe und der Verlauf des Bilirubins und der Gallensäuren im Blut sind verschieden bei Parenchym- und Verschlußikterus und können zu dieser wichtigen Differentialdiagnose beitragen.

10. Die bisherige Leberschonkost (KH-reich, eiweiß- und fettarm) wird zugunsten einer gesteuerten Wunschkost aufgegeben.

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