Dtsch Med Wochenschr 1950; 75(15): 495-498
DOI: 10.1055/s-0028-1117913
Klinik und Forschung

© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Die enterale Azetylenresorptionsprobe, eine neue Methode zur Prüfung der Leberfunktion

N. Henning, H. Kinzlmeier, L. Demling
  • Medizinischen Universitäts-Poliklinik Würzburg (Direktor: Prof. Dr. N. Henning)
Further Information

Publication History

Publication Date:
13 May 2009 (online)

Zusammenfassung

Der Abtransport einer in das Duodenum eingeblasenen Azetylenmenge und seine Ausscheidung durch die Lunge ist bei lungen- und kreislaufgesunden Personen mit intakter Darmschleimhaut abhängig vom Zeitvolumen der Pfortader. Auf Grund dieser Tatsache wird eine Methode zur Bestimmung der relativen Durchblutungsgröße des Pfortadersystems beschrieben. Das in der Exhalationsluft wieder erscheinende Azetylen wird dabei annähernd quantitativ bestimmt. Ähnlich wie bei Prozessen, die zur Einengung des Pfortadervolumens führen, ist bei der Hepatitis der Azetylentransport vermindert. Das jeweilige Ausmaß dieser Verminderung entspricht der Schwere der Durchblutungsstörung und damit der Lebererkrankung. Mit Hilfe der enteralen Azetylenresorptionsprobe wird so eine Beurteilung des Leberschadens möglich.

In 65 an 32 Patienten gewonnenen Untersuchungsergebhissen konnte die Brauchbarkeit der enteralen Azetylenresorptionsprobe erwiesen werden. Sie ist ein Kreislauftest vor allem des Pfortadergebietes. Ihr Anwendungsbereich ist mit den erwähnten Erkrankungen nicht erschöpft. Über ihre Verwendbarkeit als Funktionsprobe des Dünndarmepithels und der Alveolarepithelien soll noch berichtet werden.

    >