Zusammenfassung
Bei 2 von 4 sicheren Fällen von Myasthenia gravis konnten im Anschluß an einen Arbeitsversuch
mit arterieller Drosselung (Kniebeugen bei beiderseitiger arterieller Drosselung an
den Oberschenkeln) akut auftretende Ermüdungserscheinungen in Muskelgruppen beobachtet
werden, die am Arbeitsversuch selbst nicht beteiligt waren (Lidmuskeln, Nackenmuskulatur,
Arm- und Handmuskulatur). Das Phänomen bildete sich innerhalb kurzer Zeit ohne Gaben
von Prostigmin wieder zurück. In einem weiteren Fall ergab die elektrische Untersuchung
ähnliche Hinweise. Bei einem 4. Fall, bei dem nach Thymusbestrahlung die myasthenischen
Symptome ganz verschwunden waren, der klinisch zur Zeit als geheilt angesehen werden
muß, gelang der Nachweis solcher Ermüdungserscheinungen nicht.
Die Frage der Verursachung dieses Phänomens durch „kurareähnliche” Stoffe und andere
Deutungsmöglichkeiten werden diskutiert.