Zusammenfassung
Bei Angina pectoris wurde der Grenzstrang endoskopisch zwischen D1 und D5 an mehreren
Stellen durchtrennt und das Ganglion stellatum von innen ausgiebig mit Novocain infiltriert.
Damit konnte man bei allen Fällen den Schmerz augenblicklich beseitigen. Objektiv
ließen sich 6 Gruppen unterscheiden: a) Kranke mit normalem EKG vor und nach dem Eingriff,
b) Patienten mit pathologischem EKG vor und gebessertem oder normalisiertem EKG nachher
(ohne Zusatztherapie), c) Patienten mit krankhaftem EKG vor und nach der Unterbrechung.
Diese unterschiedlichen objektiven Ergebnisse konnten uns nicht überraschen, weil
dem klinisch in ähnlicher Weise auftretenden Symptomenkomplex sehr verschiedene, an
verschiedenen Stellen des Herzgefäßsystems angreifende Krankheitsprozesse zugrunde
liegen können. Um diesbezüglich den kausaltherapeutischen Wert des endoskopischen
Eingriffes voraus beurteilen zu lernen, müßten gewisse Vorarbeiten geleistet sein.
So die vergleichende Vor- und Nachuntersuchung mit Hilfe der modernen physikalischen
Kreislaufanalyse (Wetzler-Böger). Wir selbst waren hinsichtlich der Indikationsstellung
nur auf Ruhe-EKG, Belastungs-EKG und Belastungs-EKG nach Nitroglyzerin mit entsprechenden
Brustwandableitungen angewiesen. Nach diesen Richtlinien ausgewählt, konnten wir bisher
Kranke mit schweren organischen irreversiblen Veränderungen der Kranzgefäße von der
endoskopischen Therapie ausschließen.