Dtsch Med Wochenschr 1948; 73(3/04): 40-42
DOI: 10.1055/s-0028-1118044
Klinik und Forschung

© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Ergebnisse der Leberfunktionsprüfung mit der p-Oxyphenylbrenztraubensäure (Testacid) bei den Hepatitiden1

W. Nonnenbruch
  • Klais (Oberbayern)
1 Abgeschlossen im Februar 1945.
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Publication Date:
02 June 2009 (online)

Zusammenfassung

Die von K. Felix und Teske (Frankfurt a. M.) eingeführte Leberfunktionsprüfung und der p-Oxyphenylbrenztraubensäure (Testacid, Homburg, AG.) zeigt sowohl in Fällen von akut und protrahiert verlaufender Hepatitis epidemica wie bei der Leberzirrhose eine hohe Empfindlichkeit. Sie war bei der Hepatitis epidemica in 73% und bei der Leberzirrhose in 83% der Fälle positiv. Ihre Empfindlichkeit wird noch übertroffen von der Santoninprobe, die bei der Hepatitis epidemica in 90% und bei der Leberzirrhose sogar in 100% einen positiven Ausschlag zeigte. Die Galaktose- und Azorubinprobe standen an Empfindlichkeit wesentlich zurück. Auffallend ist bei den 12 mitgeteilten Fällen von Leberzirrhose der relativ geringe Prozentsatz an positiven Takatareaktionen. Wir haben hier nur die Fälle aufgenommen, bei denen sowohl die Santonin- wie die Testacidprobe gemacht wurden. Bei einer Durchsicht unseres gesamten großen Materials an Leberzirrhosen würde der Prozentsatz an positiven Takatareaktionen wohl höher liegen. Bemerkenswert ist auch die relativ seltene Erniedrigung des Albumin-Globulin-Quotienten unter einen Wert von 1,4. Dabei finden sich auch bei hohen Quotienten oft sehr niedrige Gesamteiweißwerte im Plasma.

Diese Mitteilung soll vor allem auf die Bedeutung der Testacidprobe von Felix hinweisen, die in der Mehrzahl der Fälle zusammen mit der Santoninprobe für die rein funktionelle Diagnostik neben dem blutchemischen Bild genügen dürfte. Fiessinger beschränkt sich im allgemeinen auf die an einem Tag gleichzeitig durchgeführte Bilirubinbestimmung im Blut, die Galaktose- und Rose-bengale-Belastung. Es wäre noch zu prüfen, wie sich die Ergebnisse dieses Untersuchungsmodus zu unserer Testacid-, Santonin-, Bilirubinwertkombination verhalten, um schließlich festzustellen, welche verschiedenen und einfach durchzuführenden Belastungsproben am sichersten das ganze Spektrum der Einzelfunktionsstörungen der Leber umfassen.

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