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DOI: 10.1055/s-0028-1118128
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart
Zur Klinik der Nebennierenrindentumoren
I. Durch Pneumoperitoneum nachgewiesener, knochenmarkhaltiger, virilisierender NebennierenrindentumorPublikationsverlauf
Publikationsdatum:
02. Juni 2009 (online)

Zusammenfassung
Es wird über die klinische Beobachtung eines maskulinisierenden, mit vollem Erfolg operierten Nebennierenrindentumors bei einer 23jährigen Frau berichtet. Histologisch bestand der Tumor aus Rindengewebe in Form eines gutartigen Adenoms und aus Knochenmarksgewebe, in dem die weiße und rote Reihe in allen Entwicklungsstadien vertreten waren und das sich den Gefäßen entlang in den Rindentumor einschob und ihn durchsetzte. In die Auffassung, daß der Interrenalismus der Frau einen Rückschlag in die Zeit der Embryonalentwicklung durch Bildung androgener Substanzen in dem Tumor darstellt, paßt sich diese Beobachtung des dysontogenetisch bedingten Tumors gut ein. Die Darstellung der nicht palpablen, auf der Leeraufnahme und dem Pyelogramm nicht sichtbaren Geschwulst gelang mit Hilfe des Pneumoperitoneums, das als Hilfsmethode auch beim Morbus-Cushing-Syndrom für die Erfassung eines möglichen Nebennierentumors empfohlen wird. Die Menstruation, die 5œ Jahre sistiert hatte, stellte sich 4 Wochen nach der Operation wieder ein, der Virilismus bildete sich in einigen Monaten zurück. Der postoperative Rindenhormonschütz hat zum Erfolg sicher beigetragen.