Dtsch Med Wochenschr 1949; 74(6): 169-172
DOI: 10.1055/s-0028-1118301
Klinik und Forschung

© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Die Behandlung chirurgischer Erkrankungen mit der paravertebralen und Stellatum-Anästhesie

H. Nettel, H. Nieckau
  • Chirurg. Abteilung des Städt. Krankenhauses Mannheim
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Publication Date:
02 June 2009 (online)

Zusammenfassung

Es wird über die Technik und Indikationsstellung der paravertebralen und Stellatum-Injektion unter besonderer Berücksichtigung der Unfallnachbehandlung berichtet. Nebenerscheinungen oder Zwischenfälle traten bei den weit über 2000 Injektionen nur 2mal auf und waren belanglos. Obwohl die Injektionen für die Patienten nicht gerade angenehm sind, kam es kaum vor, daß jemand die Injektion verweigerte, da sie alle den Erfolg dieser Behandlungsmethode an sich selber oder den anderen Patienten sahen. Es ist zu hoffen, daß diese Therapie, die die Unfallnachbehandlung in vielen Fällen wesentlich unterstützen und verkürzen kann, eine möglichst weite Verbreitung findet.

Die Ursache der günstigen Erfolge wird in der verbesserten arteriellen Durchblutung der betreffenden Extremität und in einer anfangs zeitweisen und nach mehrfachen Injektionen auch längeren Herabsetzung der Schmerzempfindung gesehen. Bei dieser nicht gerade sehr angenehmen Behandlung ist es auch leicht möglich, Simulanten oder Rentenjäger zu erkennen, da viele dieser „Patienten” sich energisch gegen eine solche Therapie wehren werden. Auch wir konnten hierdurch den wahren Krankheitsgrad einiger Patienten erkennen und vor allem ihren Willen zur Wiedergesundung.

Bei der Einfachheit der Technik erscheint es möglich, daß diese Eingriffe auch in der Sprechstunde des praktischen Arztes ausgeführt werden können.