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DOI: 10.1055/s-0028-1118304
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart
Zerebrale Spätwirkung nach Insolation
Publication History
Publication Date:
02 June 2009 (online)

Zusammenfassung
Nach dem Hinweis auf verschiedene Möglichkeiten der Entstehung einer hämorrhagischen Enzephalitis wird eine solche beschrieben, die anläßlich einer Sonnenbestrahlung nach einer zweitägigen Latenzzeit aufgetreten war. Diese mit den Bollingerschen Spätblutungen am Gehirn nach Commotio cerebri und den Späterweichungen des Gehirns bei chronischen Hirnabszessen oder Hirntumoren in eine Reihe gestellte Beobachtung gründet sich im relationspathologischen Sinne auf eine Steigerung der Erregbarkeit des Nervensystems, auf eine unspezifisch erworbene Hyperergie, die im vorliegenden Falle wahrscheinlich durch einen 5 Tage vor dem plötzlichen Ausbruch der schweren Krankheitserscheinungen durchgemachten grippalen Infekt verursacht worden war. Bei Auftreffen des Besonnungsreizes wurde die bestehende nervale Sensibilisierung so gesteigert, daß örtliche Kreislaufstörungen mit den anatomisch nachweisbaren Veränderungen der Ring- und Kugelblutungen, des Ödems, der Zellextravasate und des Markscheidenzerfalls im Gehirn manifest wurden, die sich ganz vorwiegend in der weißen Substanz des Groß- und Kleinhirns lokalisierten.