Dtsch Med Wochenschr 1946; 71(29/32): 308-310
DOI: 10.1055/s-0028-1118607
Klinik und Forschung

© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Beitrag zur Frage der Zosterenzephalitis

Werner Schmidt
  • Medizinischen und Nervenklinik der Universität Gießen (Direktor: Prof. Dr. K. Voit)
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Publication Date:
02 June 2009 (online)

Zusammenfassung

Es wird über einen Fall von Herpes zoster im Versorgungsbereich des ersten Trigeminusastes berichtet, bei dem gleichzeitig eine, klinisch nicht erkannte, Meningoenzephalitis bestand, der der Patient erlegen ist. Klinisch hatte dieser Fall vor allem die Schlafsucht mit der Economo schen Enzephalitis gemeinsam.

Die Zosterenzephalitis ist, wie alle Virusenzephalitiden, vorwiegend eine Polioenzephalitis. Medulla und Brücke sind in unserem Fall am stärksten befallen. Ob diese Verteilung der Entzündungsherde typisch ist für Zosterenzephalitis, können erst weitere Beobachtungen ergeben.

Die Art der histologischen Veränderungen deckt sich weitgehend mit derjenigen der seither bearbeiteten Virusenzephalitiden, insbesondere mit den Befunden bei Enzephalitis epidemica, wobei jedoch die Substantia nigra schwächer befallen ist als bei der epidemischen Enzephalitis.

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