Dtsch Med Wochenschr 1947; 72(5/08): 79-81
DOI: 10.1055/s-0028-1118631
Klinik und Forschung

© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Das Hoffmann-Tinelsche Zeichen als Hilfsmittel zur Bestimmung des Operationstermins bei Verletzungen peripherer Nerven (Das Symptom der „Paraesthesie-Differenz”)

Hubert Cordel
  • Psychiatrischen und Nervenklinik der Universität Münster i. W. (Direktor: Prof. Dr. F. A. Kehrer)
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Publication Date:
02 June 2009 (online)

Zusammenfassung

Es wird eine Verfeinerung der Untersuchung von Verletzungen peripherer Nerven mittels des HTZ. mitgeteilt.

Diese liegt einmal in der Methode des Klopfens, das in querer Richtung Punkt für Punkt nebeneinander und übereinander auf der Seite des in Betracht kommenden Nervenverlaufes erfolgen soll, und zum anderen in der genauen Ausmachung des Areals, in das die Projektion der beim HT.-Versuch ausgelösten Parästhesien erfolgt.

Besteht nur eine fleckförmige teilweise Paraesthesieempfindung im peripheren sensiblen Innervationsgebiet des untersuchten Nerven beim Beklopfen desselben distal der Schadenstelle und im Gegensatz dazu eine Empfindung der Parästhesien im ganzen peripheren Innervationsgebiet des untersuchten Nerven bei Klopfreizen auf seine Schadenstelle selbst, so ist die Indikation zur Frühoperation gegeben.

Unterstützt wird diese Untersuchungsmethode, mit welcher man das Symptom der „Parästhesiedifferenz”, wie wir es nennen möchten, feststellen kann, durch die genaue Palpation der Schadenstelle, an der ein tastbares Neurom die Indikation zur Operation weiter festigt.

Es bedarf wohl keines besonderen Hinweises, daß man auch alle sonst bei Verletzungen peripherer Nerven üblichen Untersuchungsmethoden genauestens durchführen muß, um zu einem möglichst klaren Untersuchungsergebnis zu kommen.

Vorstehende Ausführungen mögen dazu dienen, bei den auch jetzt noch zahlreichen operativ unversorgten Verwundeten mit Schäden peripherer Nerven die Indikationsstellung zur Operation zu erleichtern.

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