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DOI: 10.1055/s-0028-1118710
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart
Untersuchungen an Gonokokken während der Penicillinbehandlung der Gonorrhöe1
Publication History
Publication Date:
02 June 2009 (online)
Zusammenfassung
Unter der Penicillinbehandlung der Gonorrhöe (4mal 50 000 O.E. i.m. 3stündlich) wurde ein Verschwinden der Gonokokken aus den mikroskopischen Präparaten am frühesten nach 2—2œ Stunden, am häufigsten nach 4œ Stunden und vereinzelt nach 11 Stunden und später beobachtet. Ein Kranker wurde mikroskopisch überhaupt nicht gonokokkenfrei (Versager).— Bei kultureller Untersuchung während der P.-Behandlung fand meist schon 1 Stunde früher kein Wachstum mehr statt. Langes Persistieren der Gonokokken unter der P.-Behandlung ist verdächtig auf Entstehung eines P.-Versagers. — Formveränderungen der Gonokokken unter der P.-Behandlung traten bei vereinzelten Kranken vielleicht schon nach 15—20 Minuten auf. Sie wurden häufiger und deutlicher nach 30—45 Minuten. — Die verschiedenen Formveränderungen der Gonokokken werden beschrieben (Verquellen der Gonokokken, Bildung von „Kugeln“, „Hanteln“, „Kugelgewichten“, „Schatten“). Sie haben keine diagnostische Bedeutung. — Bei manchen Kranken wurden überhaupt keine wesentlichen Formveränderungen der Gonokokken beobachtet. —Degenerationsformen von Gonokokken wichen zum großen Teil schon einige Stunden nach der Ausscheidung des Penicillins — vorausgesetzt daß überhaupt noch Gonokokken nachweisbar blieben — zunehmend normalen (typischen) Gonokokken. Rezidive nach P.-Behandlung wurden durch typische Gonokokken eingeleitet. — Weder vorher noch gleichzeitig waren deutliche Degenerationsformen nachweisbar. Bei diesen Rezidiven nach der P.-Behandlung wurden die Gonokokken durch das Kulturverfahren früher als durch das mikroskopische Präparat nachgewiesen. — Die Gonokokken blieben unter der P.-Behandlung — gleichgültig, welche Formveränderungen vorlagen — stets eindeutig gramnegativ. Das gleiche gilt für Kulturgonokokken nach P.-Einwirkung auf dieselben in vitro.