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DOI: 10.1055/s-0028-1118904
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart
Experimentelle Untersuchungen über die Entstehung des Pylorospasmus
1 Frau Dr. M. E. Kayser zur 25. Wiederkehr des Gründungstages der ersten Frauenmilchsammelstelle in Deutschland.Publication History
Publication Date:
02 June 2009 (online)
Zusammenfassung
Säuglinge mit Pylorospasmus lassen Kontrollkindern gegenüber die Ausscheidung spezifischer gegen mütterliche Hormonsubstrate gerichteter Abwehrproteinasen im Harn vermissen. Ihr Organismus scheint nicht in der Lage zu sein, Abwehrfermente zu bilden, die die von der Mutter übernommenen, für ihn blut- oder zumindest plasmafremden Stoffe abbauen. In dieser Feststellung wird eine experimentelle Stütze für die hormonale Hypothese von Stolte zur Klärung der Pylorospasmusgenese gesehen. Das Krankheitsbild dieses Brechübels kann demnach auch in das Kapitel der Schwangerschaftsreaktionen des Neugeborenen eingereiht werden. Die absolute Altersbegrenztheit und ausgeprägte Geschlechtsgebundenheit des Leidens erfahren durch keine andere Theorie eine bessere Erklärung. Für die hormonale Entstehungsweise des Pylorospasmus sprechen auch der klinische wie röntgenologische Nachweis einer gewissen Anlaufzeit, bis es zum ausgesprochenen Bilde des Magenpförtnerkrampfes kommt, sowie das Eintreten häufiger Spontanheilungen nach Ablauf des Trimenons, einer Periode, die zeitlich mit dem allmählichen Erlöschen der mütterlichen Hormonwirkung beim Säugling zusammenfällt.
