Dtsch Med Wochenschr 1954; 79(44): 1619-1622
DOI: 10.1055/s-0028-1119927
Therapie

© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Die Behandlung peripherer Durchblutungsstörungen mit Sauerstoffinsufflationen

F. Scherer, H. B. Wuermeling, K. H. Löw
  • Chirurgischen Universitätsklinik Marburg/Lahn (Direktor: Prof. Dr. Zenker)
Further Information

Publication History

Publication Date:
03 May 2009 (online)

Zusammenfassung

Zur Behandlung peripherer Durchblutungsstörungen wird die intraarterielle, subkutane und intramuskuläre Sauerstoffinsufflation empfohlen.

Die Wirkung der intraarteriellen Insufflation beruht wahrscheinlich auf einem vasoparalytischen Effekt, der durch Reizung des Gefäßendothels durch das Gas ausgelöst wird und sehr lange anhält. Eine spezifisch-biochemische Wirkung des Sauerstoffs durch unmittelbaren Einfluß auf den Erstickungsstoffwechsel der Zelle ist bei der subkutanen und intramuskulären Insufflation wahrscheinlich von größerer Bedeutung als bei der intraarteriellen Insufflation.

Am geeignetsten für die intraarterielle Behandlung erscheinen die Buerger sche Erkrankung und die Arteriosklerose mit Ausnahme progredient verlaufender Formen, während die subkutane und intramuskuläre Insufflation von Sauerstoff bei hohen Gefäßverschlüssen, die eine Punktion unmöglich machen, schlecht heilenden Ulzera an den Füßen und nach operativer Entfernung nekrotischer Zehen empfohlen wird.

Unter dieser Behandlung verläuft die Wundheilung erheblich schneller. Daß durch die intraarterielle Insufflation die Durchblutung entscheidend verbessert wird, beweist am eindrucksvollsten die auffallend schnell eintretende Schmerzfreiheit, das lang anhaltende Wärmegefühl und die zunehmende Vergrößerung der Gehstrecke.

Die technische. Durchführung der Säuerstoffeinblasung bereitet mit dem „Marburger Insufflator” keine Schwierigkeiten.

    >