Dtsch Med Wochenschr 1954; 79(46): 1722-1725
DOI: 10.1055/s-0028-1119952
Therapie

© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Über eine antibiotisch wirksame Pflanzensubstanz1

H. Stickl
  • Kölner Universitäts-Kinderklinik (Dir. Prof. Dr. Bennholdt-Thomsen)
1 Herrn Prof. B. de Rudder zum 60. Geburtstag gewidmet.
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Publication Date:
03 May 2009 (online)

Zusammenfassung

Es wird über die experimentellen und bisherigen therapeutischen Erfahrungen mit einer antibakteriell wirksamen Substanz berichtet, die von der Kapuzinerkresse (Tropaeolum maius), einer höheren Blütenpflanze, stammt. Die Kapuzinerkresse wird noch vielenorts als Salatpflanze verwendet (u. a. falsche Kapern).

Der Wirkstoff dieser Pflanze — chemisch verwandt mit dem Benzylsenföl — zeichnet sich durch ein breites antimikrobisches Spektrum, eine geringe unspezifische Reizwirkung und durch gute Verträglichkeit aus.

Der Wirkstoff wird nicht über den Darm ausgeschieden; die Darmflora wird nicht geschädigt.

Die Ausscheidung erfolgt bevorzugt über die Harnwege und über den Respirationstrakt.

Über die vorläufigen therapeutischen Erfahrungen mit dem Wirkstoff der Kapuzinerkresse wird an Hand von bisher insgesamt 170 Beobachtungsfällen berichtet.

Zusammenfassend läßt sich sagen, daß der antimikrobische Wirkstoff der Kapuzinerkresse besonders zur Bekämpfung der häufigen banalen und interkurrenten Infekte und ferner von Harnwegsinfektionen geeignet erscheint.

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