Dtsch Med Wochenschr 1954; 79(47): 1757-1760
DOI: 10.1055/s-0028-1119964
Epistolae Medicinales: Fortbildung

© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Die künstlichen Beatmungsverfahren1

O. Just
  • Anästhesie-Abteilung (Leiter: Dr. O. Just) der Chirurgischen Klinik der Freien Universität Berlin (Direktor: Prof. Dr. F. Linder)
1 Auszugsweise vorgetragen auf dem Kongreß der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin und dem Zentral-Europäischen Anästhesiekongreß, München 1954.
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Publication Date:
03 May 2009 (online)

Zusammenfassung

Auf Grund unserer klinischen Erfahrungen und exakter Untersuchungsreihen werden die heute gebräuchlichen Wiederbelebungs- und Dauerbeatmungsmethoden beschrieben und in ihrem Effekt miteinander verglichen.

Für die Erste Hilfe außerhalb des Krankenhauses haben, falls kein Wiederbelebungsgerät zur Verfügung steht, die manuellen Beatmungsmethoden, vor allem bei jüngeren Patienten mit elastischem Thorax, immer noch ihre Bedeutung.

Gute Erfolge am Unfallort und für die Dauer des Transportes zum Krankenhaus zeigt der neu in Deutschland eingeführte Balgbeatmer oder der von den Dräger-Werken hergestellte Pulmotor, besonders als Koffergerät.

Für die Dauerbeatmung im Krankenhaus kommen neben dem geschlossenen Kreis- und Pendelnarkosegerät vor allem die maschinellen Beatmungsverfahren in Frage, wie sie durch die im Reinschen Institut modifizierte Eiserne Lunge und besonders durch den Engström-Respirator vertreten werden.

Abschließend werden die elektrischen Beatmungsmethoden beschrieben und durch Atemkurven mit dem Knipping-Spirographen auf ihre Brauchbarkeit zur Dauerbeatmung geprüft. Die Ergebnisse zeigen, daß die elektrische Reizung der Atemmuskulatur eine ausreichende Belüftung der Lunge bei Bewußtlosen nicht gewährleistet, während bei der elektrischen Phrenicusreizung die Ventilation genügend ist. Bei der letzten Methode ist aber die klinische Ausführung so schwierig, daß man auch davon bei längerer Atemstörung nur bei dauernder erfahrener ärztlicher Überwachung Gebrauch machen sollte.