Dtsch Med Wochenschr 1939; 65(1): 5-8
DOI: 10.1055/s-0028-1120287
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Sind Diabetes oder extrainsuläre Glykosurien durch männliches Hormon zu beeinflussen?

W. Kuhlmey
  • I. Inneren Klinik des Krankenhauses Westend in Berlin. Direktor: Prof. F. Umber
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Publication Date:
05 May 2009 (online)

Zusammenfassung

1. Nach mehrjähriger Dauer des Diabetes treten bei etwa zwei Drittel der Kranken Potenzstörungen auf. Pubertät brachte bei 7 Kranken keine wesentliche Änderung der Stoffwechsellage.

2. Diabetische Kreatinurie ist durch männliche Hormone (Androsteronbenzoat und Testosteronpropionat) nicht zu beeinflussen. Mit Testesunterfunktion einhergehende Kreatinurie läßt sich in Einzelfällen durch männliches Hormon verringern.

3. Männliches Hormon ist in der angewandten Form und Dosis nicht geeignet, eine günstige Wirkung auf die diabetische Stoffwechsellage auszuüben.

Die theoretisch denkbare Beeinflussung extrainsulärer, durch Hypophysenüberfunktion bedingter Glykosurien durch männliches Hormon im Sinne einer Hypophysenhemmung konnte bei den untersuchten Patienten nicht beobachtet werden. Dies ist erklärlich, da eine Hemmung der gonadotropen Funktion nicht gleichzeitig eine „diabetogene” oder „kontrainsuläre” Funktion der Hypophyse zu dämpfen braucht.

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