Dtsch Med Wochenschr 1939; 65(2): 41-44
DOI: 10.1055/s-0028-1120302
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Myome in der Menopause

Walther Benthin
  • Frauenabteilung des Städtischen Krankenhauses zu Königsberg/Pr. Leitender Arzt: Prof. W. Benthin
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Publication Date:
05 May 2009 (online)

Zusammenfassung

Myome jenseits des Klimakteriums sind keine seltenen Erscheinungen. Ihre Prognose ist wie zu anderen Zeiten des Frauenlebens ungewiß. Die Myome können zu höchst unliebsamen Störungen führen, können sogar wachsen. Die Störungen sind zum Teil auf submuköse Entwicklung zurückzuführen, zum Teil durch Degenerationsprozesse bedingt. Hauptsymptome sind Blutungen. Die Diagnose und damit die Indikationsstellung können Schwierigkeiten machen. Nicht jedes Altersmyom ist behandlungsbedürftig. Vielfach sind die Blutungen nicht durch das Myom bedingt. Profuse Blutungen bei Vorhandensein von Geschwülsten sind stets durch Myome bedingt. Therapeutisch ist auch bei intramuralem Sitz von Bestrahlungen nichts zu erwarten. Bei erwiesenem Wachstum, bei Erweichung ist schon wegen zu befürchtender maligner Entartung radikales Vorgehen geboten. Der oft späte Eintritt der Menopause bei Myomträgerinnen, der Nachweis von Primärfollikeln, wachsenden Follikeln und Corpora albicantia rechtfertigen den Schluß, daß die Ovarialtätigkeit bei manchen Frauen trotz lange überstandenen Klimakteriums erhalten bleibt. Das Myomwachstum in der Menopause ist offenbar auf Erhaltenbleiben bzw. Aufflackern der Ovarialtätigkeit zurückzuführen. Kapselverschiebung und mangelhafte Gefäßversorgung sind die Ursache von Erweichungsprozessen. Die geringe Reagibilität des Uterus ist der Grund für die häufig lang dauernde Symptomlosigkeit der submukösen Myome.

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