Dtsch Med Wochenschr 1937; 63(13): 514-518
DOI: 10.1055/s-0028-1121065
Forschungsergebnisse

© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Fluoreszenzmikroskopischer Nachweis von Leprabakterien im Nasenschleim und im Blut

Paul Hagemann
  • Hygienischen Institut der Universität Köln. Direktor: Prof. Reiner Müller
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Publication Date:
04 May 2009 (online)

Zusammenfassung

1. Es wird ein neues Verfahren zur Darstellung von Mikroben und seine Anwendung in einem besonderen Falle, nämlich zum Nachweis der Lepraerreger im Nasenschleim- und im Dicktropfenblutpräparat, erstmalig bekanntgegeben.

2. Die neue Methode, die wir als die fluoreszenzmikroskopische bezeichnen, besteht darin, daß die Mikroben mit Lösungen fluoreszierender Stoffe, sog. Fluorochrome, in einer dem gewöhnlichen Färbeverfahren ähnlichen Weise „angefärbt” und dann im Fluoreszenzmikroskop durch die bei Belichtung mit UV-Strahlen auftretende Fluoreszenz sichtbar gemacht werden.

3. Einem allgemeinen Überblick über das Wesen der Fluoreszenz folgt die Beschreibung des erforderlichen Lumineszenzgerätes.

4. Um die LpB darzustellen, werden die Präparate mit wäßrigem, phenolhaltigem Berberinsulfat 15 Minuten behandelt, dann mit heißem Wasser 10—50 Sekunden lang entfärbt. Im Fluoreszenzmikroskop heben sich dann die LpB als stark gelb bis grün leuchtende Stäbchen von dem schwächer fluoreszierenden Untergrund überaus kontrastreich ab.

5. Diese neue Nachweismethode für Lepraerreger ist in mehrfacher Beziehung den bisherigen Verfahren überlegen.

Über gelungene fluoreszenzmikroskopische Darstellung anderer Mikroben, wie TbB, Trypanosomen, Plasmodien, Körnchen in Diphtherie- und anderen Bakterien sowie über filtrierbare Virusarten und Bakteriophagen beabsichtige ich demnächst zu berichten.

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