Dtsch Med Wochenschr 1937; 63(18): 697-700
DOI: 10.1055/s-0028-1121116
Behandlung mit Spülungen

© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Die Spülungsbehandlung in der praktischen Medizin vom pharmakologischen Gesichtspunkt

K. Schübel
  • Pharmakologischen Institut der Universität in Erlangen. Vorstand: Prof. Konrad Schübel
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
04. Mai 2009 (online)

Zusammenfassung

Bei der Verordnung und Herstellung von Spüllösungen für die ärztliche Praxis muß stets auf osmotische und physiologische Verhältnisse der Gewebe Rücksicht genommen werden. Als Spüllösungen kommen vor allem isotonische Salzlösungen, dann oxydierende: Sauerstoff oder Halogensäuren abgebende, ferner entzündungswidrige, adstringierende, desinfizierende und desodorierende, blutstillende Arzneimittel, endlich Säuren und Adsorbentien in Frage. Spülungen sollen womöglich nur dann durchgeführt werden, wenn ein Nutzen davon zu erwarten ist. Die Auswahl der anzuwendenden Lösung hat der Arzt zu treffen. Alle Spülungen sind mit der nötigen Sorgfalt schonend und langsam auszuführen. Überdruck ist streng zu vermeiden. Für die Anwendung von Adstringentien sind in erster Linie chronische, entzündliche Prozesse geeignet. Wasserstoffsuperoxyd kann in Körperhöhlen (Spülung bei Pleuraempyem!) durch Sauerstoffentwicklung unter Umständen zu Embolie führen. In manchen Fällen kann die Anwendung von kalten, in den meisten aber wird die von körperwarmen Spüllösungen von Nutzen sein.

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