Dtsch Med Wochenschr 1937; 63(25): 968-972
DOI: 10.1055/s-0028-1121190
Ärztliche Fortbildung

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Sogenannte Arzneimittelidiosynkrasien

Dorothee v. Herff - Assistenzärztin der Abteilung
  • Medizinischen Abteilung des Allgemeinen Krankenhauses in Lübeck (Prof. K. Hansen)
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Publication Date:
04 May 2009 (online)

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Zusammenfassung

1. Bei einem Mann, der durch jahrelangen Gebrauch von Aspirin und Veramon eine Überempfindlichkeit gegen diese Medikamente erworben hatte, wurde durch den Epikutansalbentest die gegen Acid. acetylosalicylicum und Diäthylbarbitursäure bestehende Überempfindlichkeit verifiziert. 2. Durch den Expositionsversuch wurde die gegen Azetylsalizylsäure erworbene Allergie nochmals bestätigt. (Auf einen Expositionsversuch mit Diäthylbarbitursäure wurde aus Rücksicht auf den Patienten verzichtet.) 3. Die Manifestation der erworbenen Allergie war ein spätexsudatives Ekzematoid.

Die Deutung der Hauteruption der Salizylallergiker ist nicht übereinstimmend: Nach Rost (32) soll die Fähigkeit des Blutes, Salizylsäure zu binden oder zu neutralisieren, abgenommen haben. Chylewski (33) bestimmte später bei 57 Fällen die minimalsten Mengen freier Salizylsäure im Blut und stellte fest, daß das Blut von Urtikariakranken nur minimalste Mengen von Salizylsäure bindet, daß dagegen bei nichtallergischen Hauteruptionen die Fähigkeit des Blutes, Salizylsäure zu binden, nicht nur nicht abgenommen, sondern teilweise sogar noch zugenommen hat.