Dtsch Med Wochenschr 1937; 63(42): 1573-1576
DOI: 10.1055/s-0028-1121761
Innere Sekretion

© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Zur Beurteilung antithyreoidaler Wirkungen, insbesondere des Glykokolls1

Curt Oehme
  • Medizinischen Universitäts-Poliklinik in Heidelberg
1 Bei der Schriftleitung am 27. IV. 1937 eingegangen.
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Publication Date:
04 May 2009 (online)

Zusammenfassung

Die Beurteilung antithyreoidaler (antithyreotoxischer) Wirkungen hängt weitgehend vom Substrat (Prüfmethode) ab. Vielfach handelt es sich nur um funktionelle Teilwirkungen. Auch Beeinflussung des Grundumsatzes und entgiftende Wirkung, gemessen an der Lebensdauer, stimmen nicht immer überein.

Fluortyrosin, im Kaulquappenversuch antithyreoidal wirksam (Kraft), verlängert die Lebensdauer bei experimenteller Rattenhyperthyreose nicht. Glykokoll, nebst einer Reihe bereits als antithyreotoxisch bekannter Stoffe, vermag dies bei nur mäßigem Einfluß auf den Grundumsatz. Dieser Erfolg ist an bestimmte Ernährungsbedingungen gebunden. Diese Ernährungsbedingungen sind nicht dieselben wie diejenigen, von denen der Eintritt der Stoffwechselsenkung abhängt, die sich mit Glykokoll und einer Anzahl anderer Aminosäuren (am kleinen Nager ohne Hyperthyreose) bei langfristiger Fütterung erzielen läßt.

Anwendung des Glykokolls zur Therapie von Hyperthyreosen zeitigte in einer kleinen Anzahl von Fällen zwar kein überragendes, aber doch ein zur weiteren Nachprüfung aufforderndes Ergebnis.

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