Dtsch Med Wochenschr 1937; 63(49): 1835-1838
DOI: 10.1055/s-0028-1121966
Kurzwellentherapie

© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Über die Beeinflussung des Diphtheriebazillus durch kurze elektrische Wellen (15 m, 3,5 m, 52 cm)1

E. Hasché, unter Mitarbeit vonH. Leunig, P. Loch
  • Aus der Physikalischen Abteilung des Allgemeinen Instituts gegen die Geschwulstkrankheiten im Rudolf Virchow-Krankenhaus (Direktor: Prof. H. Cramer) und der Chemischen Abteilung des Instituts für Infektionskrankheiten „Robert Koch” (Direktor: Geh.-Rat Prof. G. Lockemann) in Berlin
1 Ausgeführt mit Unterstützung der Jagor-Stiftung der Stadt Berlin.
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Publication Date:
04 May 2009 (online)

Zusammenfassung

1. Die Wachstumsbeeinflussung von Diphtheriebazillen durch kurze elektrische Wellen wird in Abhängigkeit von der Wellenlänge und von dem Aufschwemmungsmittel untersucht.

2. Bei Benutzung von Aqua dest. als Ausschwemmungsmittel während der Bestrahlung ergibt die Wellenlänge 52 cm keinen Einfluß. Die Wellenlänge 3,5 cm ergibt in einigen Fällen eine Abtötung, deren Wesen noch ungeklärt ist.

3. Bei Benutzung von 0,4%iger Kochsalzlösung zeigen die Wellenlängen 3,5 m und 52 cm keinen Einfluß.

4. Bei Benutzung von Zystin-Blutagar zeigt sich bei der Wellenlänge 15 m und 3,5 m kein außerhalb von Temperatureinflüssen liegender Einfluß der Kurzwellen auf die Bakterien. Die Bakterien zeigen hier eine ungewöhnlich hohe Wärmewiderstandsfähigkeit.

5. Für den Ausfall der Versuche sind die äußeren Lebensbedingungen der Bakterien (destilliertes Wasser oder Kochsalzlösung als Aufschwemmungsmittel oder Zystin-Blutagar als Keimunterlage) bedeutend wichtiger als der Strahleneinfluß. Dieser dürfte somit nur in den Fällen Bedeutung haben, in denen die äußeren Lebensbedingungen für die Bakterien sehr ungünstig sind. Hier ist durch Beseitigung z. B. labiler Gleichgewichtszustände ein wichtiger Strahleneinfluß möglich. Solche Verhältnisse finden sich gerade im Krankheitsbild chronischer torpider Entzündungen.