Dtsch Med Wochenschr 1938; 64(4): 118-120
DOI: 10.1055/s-0028-1122030
Forschungsergebnisse

© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Aktives antiperniziöses Prinzip im Vergleich zu den jüngsten Methoden frühzeitiger und rascher Schwangerschaftsdiagnose

Giuseppe Aurisicchio - freier Dozent
  • Institut für Pharmakologie und Therapie der Universität Neapel. Direktor: Prof. G. M. Piccinini
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Publication Date:
05 May 2009 (online)

Zusammenfassung

1. Man zeigt die mangelnde Spezifität von 3 biologischen Reaktionen, die unter den zahlreichen bekannten die modernsten für die Schwangerschaftsfrühdiagnose darstellen, indem man unter Beweis stellt, daß diese Reaktionen positive Resultate auch bei sicherlich nicht schwangeren Frauen und auch bei Männern liefern, wenn nur die einen wie die anderen einer intensiven hypodermatischen Behandlung mit antiperniziösen Leberextrakten unterworfen sind.

2. Man stellt fest, daß das in den antiperniziösen Leberextrakten enthaltene hypotensive Prinzip keine Konstitution mit Cholinkern darstellt und daß es den Trennversuchen durch Adsorption und Eluition mit verschiedenen organischen Lösungsmitteln widersteht. Daraus zieht man den Schluß, daß es Teil an dem Blutregenerationsmechanismus hat.

3. Aus der Tatsache, daß eine der biologischen Schwangerschaftsreaktionen auf dem Nachweis von Histidin im Schwangerenurin basiert und aus dem Umstand, daß nach der hypodermatischen Verabreichung von Leberextrakten bei Männern, diese — wo keine Schwangerschaft besteht — einen Harn mit positivem Ergebnis liefern, schließt man, daß das in der Leber vorhandene hypotensive Prinzip Histidin oder eine Substanz mit Histidinkern ist.

4. Man macht auf die Beständigkeit des hypotensiven Prinzipes im Harn der in der erwähnten Art behandelten Patienten aufmerksam.

5. Wegen der Wichtigkeit dieser Aktion wird der Gebrauch von Leberextrakten bei Hypertension empfohlen in der Annahme, daß die hypotensive Wirkung, wenn nicht tiefer als die der Cholinderivate, so doch dauerhafter und absolut ungiftig ist.

6. Die Kenntnis der oben erwähnten Versuche hat auch Bedeutung in der Gerichtsmedizin bei möglicher Schwangerschaftssimulation.

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